Atwood Boiler

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Helge-Paul
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Atwood Boiler

Beitrag von Helge-Paul »

Hallo un die Runde,

es geht um den alten Atwood Boiler (Gas), der in unserem Arnold verbaut ist. Der ist meiner Einschätzung nach nicht mehr der dollste, ich bekomme zum Beispiel die Wasserablassschraube nicht geöffnet (siehe Bild), diese ist bereits stark verrostet. Ich habe alles gegeben. Diese Schraube lässt sich in beide Richrungen nur noch "ins Leere" drehen - vielleicht verstehe ich das System dieser Ablassschraube aber auch nicht. Ich habe auch versucht, an den Flügeln der Schraube zu ziehen mit der Annahme, dass sie sich dann öffnen lässt. Dann verbiegen sich allerdings die Flügel der Schraube. Wasser kann ich da glaube ich nicht mehr ablassen. Leider tröpfelt es ein wenig (nicht viel) an der Schraube, so dass es an der Ablasschraube (oder dahinter) auch ein wenig undicht scheint. Hinter dieser Flügelschraube sitzt noch eine Mutter...muss ich die vielleicht zum Wasser ablassen lösen?
Außerdem fängt der Korpus bzw. die Blechhülle des Boilers auch an einigen Stellen deutlich an zu rosten.

- Ich habe hier im Forum queer gelesen und weiß darum, dass man alternativ einen Truma Boiler einbauen kann.
- In einem anderen Beitrag (von beaglejupp) aus dem Jahre 2020 hatte ich gelesen, dass er wohl einen komplett neuen Atwood Boiler (jetzt Dometic?) eingebaut hat, den es wohl (zumindest noch im Jahr 2020) immer noch in neu und baugleich zu kaufen gab...?!?? Diese Variante finde ich auch nicht uninteressant, da die Maße ja scheinbar dieselben geblieben sind und der identische Einbau-Ausschnitt im Arnold ja bereits vorhanden ist. Dann müsste man den alten Atwood Boiler einfach rausschmeißen und "nur" durch einen neuen ersetzen (alles was mit Gas zu tun hat würde ich machen lassen). Bisher bin ich bei meinen Recherchen allerdings nicht nach einem neuen Atwood (Dometic) Boiler fündig geworden.

Wir überlegen also hin- und her.
Grundsätzlich stellen wir in unserem Camping-Nutungsverhalten aber fest, dass wir im Grunde genommen gar kein heißes Wasser benötigen. Wir duschen konsequent niemals im Arnold, wir spülen zu 99% im Spülhaus auf dem Campingplatz und falls wir überhaupt mal warmes Wasser zum Spülen benötigen sollten, wäre es wahrscheinlich effizienter, das Wasser in einem Topf auf dem Herd zu erhitzen, als dafür extra den Boiler anzuwerfen...
Wir sind ausschließlich Sommercamper, auf einen Boiler könnten wir also auch sehr gut verzichten.

Wir tendieren also dazu, gar keinen Boiler mehr an Bord haben zu wollen und den jetztigen alten zu demontieren.
Was gäbe es hierbei zu beachten?
- Darf die Gasleitung, die bis zum Boiler geht, grundsätzlich verbleiben und stillgelegt werden? (Würde ich dann vom Fachmann stilllegen lassen, selber mache ich das nicht!!!)
- Müssen alle Warmwasserleitungen dann auch raus? Hoffentlich nicht, denn unsere Vorstellung ist, dass man auch die Warmwasserleitungen stilllegen kann...? Wenn es irgendwie geht, möchten wir den Auwand so gering wie möglich halten.
- Wir fänden es optimal, wenn an der Ausschnittstelle des Boilers dann eine kleine Serviceklappe eingebaut würde (so fern H-konform), vielleicht gibt es eine passende und jemand hat hier entsprechende Erfahrungen gesammelt? (Laut original Atwood Einbauanweisung Ausschnitt = 412 mm x 322 mm)

(...die Variante mit einem neuen (baugleichen) Atwood/Dometic Boiler, so fern wir fündig werden, ist aber auch noch nicht ganz vom Tisch...).

Über jeden Tipp bin ich sehr dankbar.

Vielen Dank und freundliche Grüße,
Helge
Ablassschraube  (1).jpg
RM40 Bj.81
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Helge-Paul
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Re: Atwood Boiler

Beitrag von Helge-Paul »

Nachtrag meinerseits:

Falls es auf einen "neuen" Atwood Boiler hinausläuft (siehe Beitrag zuvor), handelt es sich in meinem Fall um folgendes Modell:

GH6-3
1.jpg
2.jpg
RM40 Bj.81
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beaglejupp
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Re: Atwood Boiler

Beitrag von beaglejupp »

Hallo Helge,
Ich habe den Boiler damals über Amazon USA bezogen, der musste aber an eine Adresse in USA geliefert werden, ein Bekannter hat ihn dann zusammen mit einem Bulli nach hier verschifft, etwas Aufwand also. Mir ging es dabei ausschließlich um den Erhalt des Originalzustandes. Tatsächlich war der Boiler nach 40 Jahren exakt baugleich. Dennoch ist das so eine Sache mit der DVGW Nummer. Das Typschild hat Arnold seiner Zeit sinniger Weise auf die Aussenklappe von innen angebracht.....Wenn ihr in der Praxis keinen braucht, macht das ganze keinen Sinn: Ausbauen, Blindstopfen auf den Absperrhahn und fertig.
Viele Grüße
Stephan
Arnold RM 35L auf MB 207D, aus 2. Hd. mit 24000km
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Petra B.
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Re: Atwood Boiler

Beitrag von Petra B. »

Hallo Helge,

Stephan hat recht. 100% Zustimmung wenn es um den Erhalt des Originalzustandes geht und den ggfls. still zu legen. Anderer Meinung bin ich hinsichtlich Ausbauen und Stauklappe. Der Karosserieausschnitt ging bei unserem 35S bis ins Bodenrahmenprofil. Problematisch für Stauklappe, usw. Wenn, dann täte ich den entleeren, die Wasserschläuche abmachen und mit Tülle verbinden und das Gasrohr wie beschrieben am Ventilblock abklemmen. Der Boiler verbleibt im Fahrzeug und könnte jederzeit repariert und dann wieder in Betrieb genommen werden. Alternative dazu wäre das Innenleben des Boilers auszubauen und den gewonnenen Raum als Stauraum zu nutzen. Nix wegwerfen, denn das Innenleben ist jetzt vorbereitet für eine Reparatur. Es braucht nur einen der Alu WIG-Schweissen (z.B. Tuner-Scene), oder hartlöten kann, dann kann das mit dem Ablass für ein Trinkgeld in Stand gesetzt werden.

Viele Grüsse

Petra B.
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Helge-Paul
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Re: Atwood Boiler

Beitrag von Helge-Paul »

Guten Morgen Stephan und Petra B.,

ich bedanke mich für eure Antworten, die sehr hilfreich waren und welche uns in unserer Entscheidung auf jeden Fall unterstützt haben.
Da wir in der Praxis tatsächlich keinen Boiler benötigen, haben wir nun recht schnell (auch dank eurer Antworten) einen Entschluss treffen können: Ich werde am entsprechenden Absperrhahn einen Blindstopfen drauf machen lassen - die Wasserleitungen werde ich selber von Boiler abklemmen und die Wasserschläuche mittels Tüllen anschließend wieder verbinden.

Die Geschichte mit der Stauklappe, da bin ich gedanklich ohnehin schon wieder von weg, das sähe glaube ich hinterher seltsam aus und wäre mir persönlich zu weit vom Originalzustand. Daher bleibt der Boiler (dann von Wasser und Gas abgeklemmt) zunächst einmal im Arnold verbaut. Wir können dann ja immer noch sehen, wie wir es im weiteren Verlauf gestalten. Wenn der Boiler dann aber erst mal abgeklemmt ist, kann auch nichts mehr an der Ablassschraube tröpfeln.
(Was unserer Kapazitäten hinsichtlich Stauraum betrifft, kann der Boiler drin bleiben, das stellt kein Problem für uns dar).

@Petra B.: Ich werfe nichts weg, wir sind da sehr nachhaltig unterwegs. Ich lege alles an die Seite, wer weiß, ob man es irgendwann vll. noch einmal benötigt.

VIELEN DANK!!!! :D

Viele Grüße aus Münster,
Helge
RM40 Bj.81
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Helge-Paul
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Re: Atwood Boiler

Beitrag von Helge-Paul »

...ergänzend:

Heute bin ich zum Fachbetrieb meines Vertrauens gefahren und der Boiler wurde erfolgreich vom Gas getrennt. Dafür wurden sogar zwei Blindstopfen montiert, einer direkt am Absperrhahn (am Ventilblock) und ein weiterer in der Gasleitung (ebenso am Ventilblock), der von dort zum Boiler führt.
Des Weiteren hatte ich danach dann direkt eine Gasprüfung beim Sachverständigen: Erfolgreich bestanden! :D

Am Wochenende trenne ich den Boiler dann noch vom Wasser und dann dürfte es erledigt sein. Der Boiler bleibt, wie angekündigt, verbaut. Nun aber stillgelegt.

Vielen Dank noch einmal für die guten Tipps!

Tip Top!

Viele Grüße,
Helge
RM40 Bj.81
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