Hallo Arnoldfreunde,
ich möchte wieder auf das Kernthema zurückkommen. Durchbiegung des Daches im Front und auch Heckbereich.
Mein Dach hatte leider diese zwei Durchbiegungen, begründet durch Wassereinbruch an diversen Stellen, teils durch den Vorbesitzer verursacht, teils durch natürliche Alterung. Das Wasser dringt gerne an der Nahtstelle des Daches ein, dort wo der Alu-Bogen aufgeklebt und genietet ist. Hier kommt leider der Effekt zum tragen, das der ehemalige Klebstoff versprödet und die Nieten (Alu) nachlassen. Es bilden sich Mikrorisse an der Nahtkante gut sichtbar als schwarze kleine Risse. Mal mit einer Uhrmacherlupe betrachten, dann kann man sich gut vorstellen das Wasser dort eindringen kann und leider auch macht. Das führt dann auch zur Osmose im Randbereich der dünnen GFK Platte womit auch die Festigkeit abnimmt. Bei größeren Ablösungen kann so recht viel Wasser eindringen und genau zur inneren Dachmitte laufen und an den Überlappungen der Alubleche herauslaufen. Das passiert aber erst wenn sich die Platten schon durch Wasserdampfdruck abgelöst haben. Wenn sich das Alublech vom PU Kern gelöst hat, fehlt dem Sandwich die geforderte Stabilität und das Dach biegt sich nach innen durch. Es bilden sich dann die ärgerlichen Wasserpfützen auf dem Dach.
Abhilfe bringt also die Abdichtung aller Fugen und Löcher (Hauben) mit einer dauerelastischen Schicht. Bei Hauben und Fenstern nicht kleben sondern mit Butyldichtmasse dauerhaft elastisch dichten. Dieses Butyldichtmittel gibt es von diversen Herstellern wie Beispielsweise Sika oder Dekalin( hinlänglich bekannt). Das Abdichten von Hauben mit Klebstoffen wie Sika, Tek 7 oder Dicht 7 kann nur eine temporäre Notlösung sein, aber nichts für eine dauerhafte Lösung. Die Nahstelle zwischen GFK Dachhaut und ALU-Bogen vorsichtig freifräsen ( Dremel) und mit einem elastischen UV festem Kleber versiegeln. Vorsichtig die Naht freilegen und nicht das schon dünne GFK schwächen. Wichtig ist das anschleifen vom Aluminium und GFK, damit der Klebstoff festen Halt hat. Nicht vergessen auch die ALU- Kederleisten (Zierleisten) abschrauben ( abflexen und die Stummel mit der Gripzange herausdrehen) und um die Verschraubungspunkte mit Dekalin neu abdichten. Ich habe gleich die ganze ALU-Leiste mit einer Dichtraupe versehen, dann gibt es auch nicht diese hässlichen Regenspuren wo dreckiges Dachwasser unter der Zierleiste an die Seitenwand sickert.
Hier wird sich sicherlich Peter noch einmal zu einem geignetem Klebstoff/Dichtmittel zu Wort melden. Meine Lösung mit auflaminierten Glasgewebe jeweils 5cm überlappend GFK/ALU muss sich erst einmal bewähren. Natürlich verspachtelt geschliffen und lackiert damit keine Osmose einsetzen kann.
Wie bekommt man die Beule wieder weg ?
Ich habe den Dachteppich entfernt, dadurch erst einmal den Gesamtschaden übersehen können. Großflächige Ablösung der Aluplatten vom PU Kern. Um das Aluminium wieder an den PU Kern zu kleben muss also Klebstoff zwischen Alublech und PU Schaum gepresst werden. Dazu habe ich ein Lochraster mit 3,5 mm durchs Blech gebohrt und mit einer Kartuschenpresse PU Klebstoff eingepresst. Das Ganze Dach von unten mit Vierkanthölzern in die richtige Form gedrückt (verstellbare Trockenbaustützen). So dass der überschüssige Klebstoff auch aus den Löchern herausgedrückt wird. ( Mein PU Kleber hatte die Eigenschaft mit Feuchtigkeit auszuhärten) allerdings mit geringfügiger Schaumbildung. Das kann ein Vorteil aber auch Nachteil sein. Hier ist Vorsicht angesagt, der Druck presst den Klebstoff gut in die vorhandenen Schaumhohlräume, kann aber auch zu Verformungen beitragen. Deshalb die Löcher nicht abkleben. Das Ergebins ist ein fast wieder gerades Dach. Im hinteren Bereich hatte ich am Staukasten eine Lücke von 4 cm zum Dach, die ist jetzt fast Null. Vorne ist nur noch eine kleine Delle, die mir keine Sorgen mehr macht.
Bevor eure Wagen diese Zustände annehmen, macht die Luken und Fenster dicht und versiegelt die Nähte !!!
Beispielbilder des Schweizer Käses der hinteren rechten Seitenwand:
Viele Grüße
Wolfgang